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Der O.T.O. unter Crowley

 

Aleister Crowley diente dem Orden als „Outer Head“ von 1922 bis zu seinem Tode im Dezember 1947. Crowleys erste Handlung als O.H.O. bestand darin, die Chartern von Jones und Tränker als Großmeister von Nord-Amerika beziehungsweise Deutschland zu bestätigen. Tränker bat Crowley auf Anraten von Jones anlässlich einer Konferenz, die in Hohenleuben bei Weida abgehalten werden sollte, offiziell die Leitung des O.T.O. wie auch der verschiedenen Organisationen der Pansophischen Bewegungen zu übernehmen. An dieser Konferenz nahmen außerdem Heinrich und Helene Tränker, Karl Germer (Saturnus, 22. Jan. 1885 – 25. Okt. 1962), zu dieser Zeit Tränkers Sekretär und Verleger), Albin Grau, Eugen Grosche, Martha Küntzel, Henri Birven, ein Gentleman namens Hopfer, Crowley, Crowleys Weggefährten Dorothy Olsen, Leah Hirsig, Norman Mudd und andere teil.

Die Ergebnisse der Konferenz waren gemischter Art. Die Teilnehmer waren gespaltener Ansicht über Crowleys Lehren und Das Buch des Gesetzes, dessen Existenz den meisten bis dahin verborgen geblieben war (es war erst kurz zuvor ins Deutsche übersetzt worden). Es gab überdies Persönlichkeitskonflikte. Fräulein Küntzel und Herr Germer stellten sich auf Crowleys Seite. Die Herren Tränker, Grau, Hopfer und Birven beschlossen, die Pansophische Loge und Crowley getrennt zu halten. Herr Grosche sympathisierte zuerst mit Crowley, doch er und Germer gerieten aneinander, und Grosche beschloß, unabhängig zu bleiben. Nach der Schließung der Pansophischen Loge im Jahr 1926 tat sich Grosche mit einigen ex-Pansophisten zusammen und gründete die Fraternitas Saturni. Die Fraternitas Saturni erkannte Crowleys Status als Prophet an und akzeptierte das Gesetz von Thelema in modifizierter Form; dessen ungeachtet bestand Grosche auf der Unabhängigkeit der Fraternitas vom O.T.O. und seiner eigenen Autorität anstelle der von Crowley. Die Fraternitas Saturni hat bis zum heutigen Tage in Deutschland, Kanada und anderen Ortes fortbestanden und stellt sich selbst nicht als O.T.O. dar.

Tränker hat 1925 allem Anschein nach versucht, den Titel O.H.O. des O.T.O. für sich selbst zu beanspruchen, doch er fand als solcher wohl keine große Anerkennung; jedenfalls gab er seine Bemühungen in dieser Richtung 1930 auf, als er und H. Spencer Lewis (gleichwohl erfolglos) zusammenzuarbeiten begannen, um einen deutschen Zweig des A.M.O.R.C. zu begründen.

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