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Die Herausforderung vor Gericht

 

Marcelo Ramos Motta (1931 – 1987) ließ nichts unversucht, um unter dem Namen „Society Ordo Templi Orientis“ die Kontrolle über den O.T.O. zu erlangen. Herr Motta war einige Jahre lang persönlicher A∴A∴ – Schüler Karl Germer’s gewesen, aber er hatte nie eine offizielle Charter erhalten, die ihn dazu berechtigt hätte, Initiationen durchzuführen oder eine Loge zu leiten. Er hatte tatsächlich noch nicht einmal eine formale Einweihung in den O.T.O. erhalten.

 

Nach Germers Tod stellte Motta die Behauptung auf, er sei Germer’s Nachfolger und gründete in seinem Geburtsland Brasilien eine O.T.O.-Gruppe. Motta erkannte zunächst Kenneth Grant als Oberhaupt des O.T.O. an, widerrief aber seine Anerkennung, als er erfuhr, dass Grant von Germer ausgeschlossen worden war. Motta reiste schließlich in die Vereinigten Staaten, um die Urheberrechte an Crowleys Werken für sich zu beanspruchen. Er verklagte als erstes den Verlag Samuel Weiser, Inc., der viele von Crowleys Werken veröffentlicht hatte und den er Urheberrechts- und Markenrechtsverletzungen bezichtigte, denn er bestand auch weiterhin darauf, der einzige Repräsentant des Crowley’schen O.T.O. zu sein. Dieser Fall wurde vom U.S. District Court in Maine zugunsten von Weiser entschieden. Der Richter befand, dass Mottas Darlegungen bezüglich des O.T.O. jeder Rechtsgrundlage entbehrten. Der O.T.O. unter McMurtry war an diesem Prozess nicht beteiligt und wurde im Urteil auch nicht erwähnt.

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Während die Gerichtsverhandlung in Maine noch im Gange war, strengte der O.T.O. unter McMurtry ein Gerichtsverfahren gegen Motta an, das vor dem 9th Federal District Court in San Francisco verhandelt werden sollte. Das Verfahren in San Francisco wurde 1985 abgeschlossen, und Motta verlor ein weiteres Mal. Der O.T.O. unter McMurtry fand hiermit die gerichtliche Anerkennung als der fortbestehende O.T.O. des Aleister Crowley und als alleiniger Eigentümer der Titel, Warenzeichen und anderer Aktivposten. McMurtry wurde für das rechtmäßige Oberhaupt des O.T.O. in den Vereinigten Staaten befunden. Die Entscheidung des 9th District befand zudem, dass es sich bei dem O.T.O. unter McMurtry um eine gesetzlich anerkannte, auf Mitgliedschaft beruhende Körperschaft handelte. Gegen diese Entscheidung wurde Widerspruch eingelegt. Grady McMurtry starb am 12. Juli 1985 kurze Zeit nach der ersten Entscheidung des 9th District Court, doch letzere wurde in der Revisionsverhandlung bestätigt, so dass der O.T.O. als Gesellschaft unangefochten blieb.

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